Die Entwicklung des ESV-Prenzlau

Legenden des ESV

Es gibt insbesondere zwei Personen, die den Tischtennis des ESV Prenzlau geprägt haben, Eberhard Sielmann und Diana Flach.

 

Eberhard Sielmann

 

Eberhard Sielmann wurde im November 1954 zum Sektionsleiter der Abteilung Tischtennis gewählt. Er war aber nicht nur Sektionsleiter, sondern auch Trainer, Übungsleiter, Betreuer, Organisator, Kampfrichter, alles in einer Person. Mit 20 Mitgliedern hatte er die Sektion übernommen. Fünf Jahre später trainierten bereits über 140 Spieler regelmäßig an den grünen Tischen. Er „stellte hohe Ansprüche voller Aufopferung an sich und erwartete hohen Einsatz auch von seinen Mitstreitern.“ (Gehrmann, Armin: „Eine eiserne Faust in Samthandschuhen“ Tischtennis - Vater Eberhard Sielmann feiert 80. Geburtstag- Sein Lebenswerk heißt ESV Prenzlau., Uckermark Kurier (23.08.2003).

 

Herr Sielmann war zu seinen Schützlingen wie ein Vater. „Er hat uns ein zweites Zuhause gegeben und setzte sich immer für uns ein. Gleich ob für Schule, Lehre oder Beruf.“ (ebd.), so die Meinung von Kerstin Schmidt, einer ehemaligen Spielerin der erfolgreichen Schüler- bzw. Damenmannschaft des ESV.

 

Seit 1968 bis zur Wende führte er seine Tischtennisschützlinge zu 252 DDR- Meistertiteln. Für sein unermüdliches Engagement im Sport wurde Herr Sielmann 1988 als ‟Verdienter Meister des Sportes”, der höchste Titel des DDR-Sports, verliehen. Verdienste um den Tischtennissport hatte sich Eberhard Sielmann jedoch nicht nur durch seine „stattliche Sammlung von Meisterschaftstiteln, sondern durch sein Engagement für den Nachwuchssport, möglichst vielen Kindern und Jugendlichen den Freizeitspaß am Spiel“ (EB/AK: Eberhard Sielmann erhält hohe staatliche Auszeichnung. Angelika Peter überreicht Verdienstkreuz im Auftrag des Bundespräsidenten, Uckermark Kurier 1999) zu ermöglichen, erworben. Herr Sielmann sagte in einem Interview der Tageszeitung: „Bei uns wurden nicht nur die Talente gefördert, sondern jeder. [...] Jeder hat sich um jeden gekümmert. [...] Niemand soll ausgegrenzt werden.“ (Wilde, Manja: „Irgendwann mündet alles in Idiotie“, Uckermark Kurier (12/2007) Er sah es auch als seine Aufgabe an, den Sportlern Halt und Beistand sowie Hilfe bei schulischen Angelegenheiten und bei der Lehrstellensuche zu geben.

 

1999 wurde Herr Sielmann mit 76 Jahren der Verdienstorden am Bande zum Bundesverdienstkreuz verliehen. Es ist eine Würdigung für sein sportliches Lebenswerk, der erfolgreichen Entwicklung des Tischtennissportes in Prenzlau. Über vier Jahrzehnte engagierte er sich für den Tischtennissport. Sein ausdauerndes Wirken ließ Prenzlau als eine Hochburg des Tischtennissportes, weit über die Grenzen der Region hinaus, bekannt werden. In der Laudatio wurde hervorgehoben, dass Herr Sielmann „das Vereinsschiff auch in stürmischen Wassern auf Kurs hielt“ (EB/AK: Eberhard Sielmann erhält hohe staatliche Auszeichnung. Angelika Peter überreicht Verdienstkreuz im Auftrag des Bundespräsidenten, Uckermark Kurier 1999).

 

Er engagierte sich weit über die Grenzen Prenzlaus für die Entwicklung des Tischtennissportes. Von 1992 bis 2001 war er Schatzmeister des Sportbundes. Bis zum Mai 2001 übte er die Funktion des Vizepräsidenten des TTVB aus. Für seine über vier Jahrzehnte mit großem Erfolg geleistete, aufopferungsvolle Arbeit im Tischtennissport, wurde Herr Sielmann 2001, nach seinem Ausscheiden als Vizepräsident, zum 1. Ehrenpräsidenten des Landesverbandes berufen. Außerdem wurde Herr Sielmann mit dem „Preis der Stadt Prenzlau“ ausgezeichnet. Weiterhin ist er Ehrenvorsitzender verschiedener Vereine.

 

Diana Flach, die erfolgreichste Prenzlauer TT-Sportlerin über ihren Trainer: „Ohne ihn wäre ich − abgesehen von den sportlichen Erfolgen − nicht das geworden, was ich heute bin. Ein Mensch, der durch Sport erzogen wurde: Mit Selbstvertrauen, Zielstrebigkeit, offen gegenüber allen Sportfreunden.“ (Gehrmann, Armin: „Eine eiserne Faust in Samthandschuhen“. Tischtennis- Vater Eberhard Sielmann feiert 80. Geburtstag- Sein Lebenswerk heißt ESV Prenzlau, Uckermark Kurier (23.08.2003)

 

Diana Flach

 

Diana Flach wurde mit acht Jahren im September 1967 Mitglied der Sektion Tischtennis beim BSG Lokomotive Prenzlau. Unzählige sportliche Erfolge waren der Lohn für hartes Training. Mit nicht mal zehn Jahren gehörte sie zum Team, das 1968 die erste Goldmedaille bei Deutschen Mannschaftsmeisterschaften holte. 33 Meistertitel der DDR folgten. Diana wurde 1981 mit ihrer Damenmannschaft zum ersten Mal DDR-Mannschaftsmeister. Diesen Titel verteidigten sie und ihre Mannschaft von 1982 bis 1985 erfolgreich. Diana war auch im DDR-Nationalkader. Sie spielte unter anderem in Korea, Moskau, Prag, Varna und Plovdiv.

 

Nach der Wende wurde Diana 1991 erste Einzel-Meisterin im Land Brandenburg, gleichzeitig gewann sie das Damendoppel und das Gemischte Doppel. Die Erfolge nahmen kein Ende. So erfolgreich ging es in den folgenden Jahren weiter. Sie siegte weiterhin 1993, 1995 und 1996 im Einzel bei den Landesmeisterschaften der Damen. Insgesamt wurde sie sechzehn Mal Landesmeister im Einzel, Doppel und Mixed in Brandenburg. Ihre Erfolgsserie wurde erst 1998 mit dem Meisterschaftstitel im Mixed beendet.

 

31 Jahre war Diana aktive TT- Spielerin des ESV Prenzlau. Im 40. Lebensjahr legte sie, die erfolgreichste Tischtennissportlerin in Prenzlau, den Tischtennisschläger zur Seite. Sie holte ihn aber bald wieder hervor, um den jüngsten Nachwuchs im Verein zu fördern. Sie weiß, dass sich Ihre Erfolge in der AK 13/14 und jünger auf das Geben der zu ihrer aktiven Tischtenniszeit stärkeren Partner aufbauten. Nach ihrer aktiven Laufzeit wollte sie geben und andere sollten nehmen und ihre Leistungen steigern.

 

1994 wurde Diana für die Verdienste im Bereich Sport mit dem „Preis der Stadt Prenzlau“ ausgezeichnet. 1998 erhielt Sie die Ehrennadel des TTVB. Diana wurde außerdem zum Ehrenmitglied des ESV Prenzlau ernannt. Auch heute noch fühlt sie sich mit dem Verein verbunden, wie se mich in meiner Umfrage wissen ließ. Bei größeren Wettkämpfen half sie bei der Organisation wie z.B. bei der Verpflegung der Spieler und der Gäste. Sie liest noch immer gerne die Spielergebnisse vom Wochenende und geht auch noch oft in die Halle zum Zusehen.